Korthals-Griffon

Das Wort "Griffon" steht zum einen für das äußere Erscheinungsbild, zum anderen für seine Eigenschaften. Das spanische Wort "Grifo" ist einer, der zerzaustes, verwirrtes Haupthaar hat. Im Lateinischen ist "gryphus" ein Geier und "gryphoum" ein Hacken oder eine Kralle. Im Französischen bedeutet "griffe" eine Kralle, "griffonier" kritzeln, "griffen" ein Flegel, ein ungepflegter Lümmel. In der Heraldik bezeichnet man als "Griffon" einen Greif, ein mit Krallen bewaffnetes Wappentier.

Eduard Korthals

Der in Amsterdam am 18.November 1851 geborene Sohn eines Industriellen und Ölmagnaten Edvard Karel Korthals gründete am 29. Juli 1888 zu Mainz den Griffon-Club. Er wuchs auf dem Landsitz Het Klooster in Schooten bei Harlem/Niederlande auf. 

Seine Passion war die Jagd, die Jagdhunde und die Kynologie. Sein 1. Zwingerbuch entstand 1872. Da er sich weigerte, in die Verwaltung des väterlichen Unternehmens einzutreten, und er sich nur der Hundezucht widmen wollte, übersiedelte er 1877 nach Deutschland. Von seinem Freund C. Hacke van Mynden erwarb er Griffons. Zunächst arbeitete er mit diesen Hunden auf dem Zwinger Wolfsmühle des Prinz Albrecht zu Solms-Braunfels bei Braunfels an der Lahn. 1881 zog er nach Biebesheim in das Hessische Ried, wo ihm Prinz Albrecht ein ideales Jagdrevier zur Verfügung stellte.

Hier entstand sein Zwinger "Iponwond". Bei seiner Zucht legte Korthals entscheidenden Wert nicht nur auf das Aussehen, sondern hauptsächlich auf die jagdliche Veranlagung. So wurden von den rund 600 Griffons, die Korthals bis zum Jahr 1886 aus seine ersten Hunden, - den so genannten 8 Patriarchen - und deren Nachkommen züchtete, nur etwa 65 in das Griffonregister eingetragen. Das Griffonregister, das er Solms-Braunfels widmete, nannte Korthals "Stammbuch für drahthaarige Vorstehhunde".
Nach 12 Jahren war es Korthals schließlich gelungen, einen ausgeglichenen Stamm an Hunden vorstellen zu können, dessen Nachkommen ebenso einheitlich ausfielen. Eduard Korthals starb am 4. Juli 1896 in Biebesheim, 44 Jahre alt, an Kehlkopfkrebs.

Rassemerkmale

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 7 Vorstehhunde. Sektion 1.3 Kontinentale Vorstehhunde, Typ « Griffon ». Mit Arbeitsprüfung.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Mittelgrosser, kräftiger, widerstandsfähiger Hund. Er ist länger als hoch. Der Schädel ist nicht zu breit, der Fang ist lang und quadratisch. Buschige Augenbrauen überlagern die dunkelgelben oder braunen Augen ohne sie zu decken; Bart und Schnurrbart sind gut entwickelt, verleihen ihm einen charakteristischen Ausdruck und drücken Kraft und Entschlossenheit aus.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Sanftmütig und stolz, ausgezeichneter Jäger, sehr stark an seinen Meister gebunden sowie an sein Territorium, welches er umsichtig bewacht; sehr sanft Kindern gegenüber.
 

Eigenschaften des Griffon

Der Griffon ist ein rauhaariger, überall brauchbarer, verlässlicher, unerschrockener, feinnasiger, wasserfreudiger, spurtreuer Vollgebrauchshund in Wald, Feld und Wasser. Der Griffon zeichnet sich als intelligenter und vor allem als leichführiger Vorstehhund aus. Er gilt als verträglicher Familienhund mit ausgesprochenem Schutztrieb.

Da gewährleistet werden soll, dass der Griffon auf Zuchtprüfungen seine jagdliche Brauchbarkeit beweist, sollte der Griffon nur an Jäger abgegeben werden. Seine Ausgeglichenheit erreicht er nur, wenn seine Jagdpassion gefordert wird. Durch seine ruhe und Konzentrationsfähigkeit ist er auch besonders für den Einsatz auf Schweißarbeit geeignet. So sind in den letzten Jahren mehrfach erfolgreich Griffons auf Verbandsschweißprüfung auf der über 20-Stunden-Fährten und auf der über 40-Stunden-Fährte geführt worden.

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